SEMINARZIELE:
Das Bauplanungsrecht zählt zu den wichtigsten Teilgebieten des
öffentlichen Baurechts. Im Mittelpunkt steht die Bauleitplanung durch
Bebauungspläne der Städte und Gemeinden. Dem Wesen rechtsstaatlicher Planung entspricht
es, dass jede hoheitliche Planung rechtlichen Bindungen unterworfen ist, deren
Einhaltung der Kontrolle der Gerichte unterliegt. Das Baugesetzbuch regelt das Verfahren zur Aufstellung von
Bebauungsplänen und ihren Inhalt detailliert. Dennoch sind Bebauungspläne
fehleranfällig und werden von den Gerichten häufig für unwirksam erklärt.
Die genaue Kenntnis der rechtlichen Regelungen zur Bauleitplanung und der
aktuellen Rechtsprechung dazu ist insbesondere für planende Gemeinden,
Baugenehmigungsbehörden, Planungsbüros und Architekten unverzichtbar. Das
Seminar konzentriert sich auf für die Praxis wichtige zwei Aspekte:
- Typische (vermeidbare) Fehler in der Praxis bei der Aufstellung und
Änderung von B-Plänen
- Aktuelle Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg zum Bauplanungsrecht
SEMINARINHALTE:
Teil I:
Typische Fehler bei der Aufstellung/Änderung von B-Plänen (Finkeldei)
Fehler im Verfahren
·
Planerfordernis
·
Beachtung der Fristen bei Bekanntmachung und
Auslegung
·
Beteiligungsverfahren
·
Katastervermerk – Planunterlage – Befreiung
vom Katastervermerk – Text-B-Plan
·
Ausfertigung – Sinn und Zweck, Zeitpunkt
·
Entwicklung aus dem FNP
·
§ 13a BauGB – Anwendungsbereich / Unterschiede
/ Gemeinsamkeiten
·
Änderungsbebauungspläne – unterschiedliche
Formen der Änderung
·
Aufhebung von Bebauungsplänen
Fehlerquellen bei der Berücksichtigung
landesplanerischer und fachrechtlicher Anforderungen im B-Plan
·
Landesplanung – Anpassungsgebot / (keine)
Zielanfrage / Beteiligung
· LSG – Zustimmung durch MLEUV àu § 8 Abs. 3a Satz 1 Nr. 3 BbgNatSchAG
Teil II:
Die aktuelle Rechtsprechung des OVG Berlin-Brandenburg zum Bauplanungsrecht
(Wolnicki)
Aktuelle
Rechtsprechung zur Bauleitplanung
· Formale Fragen
o
Ausfertigungsmangel
bei Bekanntmachung vor Ausfertigung
o
Ordnungsgemäße
Ausfertigung bei unterschiedlichen Ausfertigungsdaten?
o
Verkündungsmangel
bei Einbeziehung von DIN-Vorschriften
o
Fehlerhafte
Aufstellung im beschleunigten Verfahren als Bebauungsplan der Innenentwicklung
nach § 13a BauGB
· Materiell-rechtliche
Fragestellungen
o
Fehlende städtebauliche Erforderlichkeit
- Mischgebietsfestsetzung
als Etikettenschwindel
-
Unzulässige
Gefälligkeitsplanung
o
Festsetzungsfehler
-
Zulässigkeit
einer Festsetzung zur Verkaufsflächenbegrenzung
o
Fragen/Mängel der Abwägung
-
Berücksichtigung
des Klimaschutzes in der Abwägung
-
Behandlung
des Eigentums in der Abwägung
-
Berücksichtigung
des Grundsatzes der Konfliktbewältigung
-
Behandlung
des Lärmschutzes für eine Kleingartenanlage
-
Berücksichtigung
von Erschließungsbelangen
-
Maßstäbe
für die Festsetzung von Erhaltungsgebieten im Bebauungsplan
Aktuelle
Rechtsprechung zur Veränderungssperre
·
Voraussetzungen
für den Erlass einer Veränderungssperre
·
Anforderungen
an die Verlängerung einer Veränderungssperre und Verhinderungsplanung
Prozessuales
·
Wegfall
des Rechtsschutzinteresses aufgrund Verwirklichung des Bebauungsplans
·
Maßstäbe
für den Erlass einer einstweiligen Anordnung nach § 47 Abs. 6 VwGO
REFERENTEN:
Herr Jörg Finkeldei, Ministerialrat,
Leiter des Referats Städtebaurecht im Ministerium für Infrastruktur und
Landesplanung des Landes Brandenburg, Potsdam
Herr Boris Wolnicki, Vorsitzender Richter am Oberverwaltungsgericht
Berlin-Brandenburg, seit 2016 Leitung des u. a. für das Baurecht zuständigen
10. Senats, seit 2013 auch als Güterichter tätig. Nebenamtliches Mitglied des
Justizprüfungsamtes Berlin-Brandenburg; seit 2018 Entscheidungsbesprechungen im
juris-Praxisreport Öffentliches Baurecht (jurisPR-ÖffBauR) mit weiterführenden Hinweisen an die
Praxis.
TEILNAHMEGEBÜHREN:
(einschließlich
Seminarunterlagen, Teilnahmebescheinigung, Pausengetränken und Mittagessen;
die Beantragung von
Anerkennungen unserer Seminare durch Architektenkammern, Ingenieurkammern etc.
ist nicht in der Teilnahmegebühr enthalten und wird von uns nicht
angeboten.)
Eine Rechnung versenden
wir im Regelfall innerhalb von 10 Tagen nach Durchführung des Seminars.
322,00 EUR (USt-frei) für Bedienstete der öffentlichen Verwaltungen
145,00 EUR (USt-frei) für Auszubildende und Vollzeitstudierende
382,00 EUR (USt-frei) für Andere
ANMELDUNG ZUM SEMINAR:
Kennziffer: 0123BB
Seminarthema: Bebauungspläne – Typische Fehler bei ihrer
Aufstellung und aktuelle Rechtsprechung des OVG Berlin-Brandenburg zum
Bauplanungsrecht
Termin: 26.11.2025;
09:30 Uhr - 16:00 Uhr
Ort: Gebäude der KVBB: Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Pappelallee
5, 14469 Potsdam
Anmelde- und Stornofrist: Grundsätzlich ist Ihre Anmeldung immer bis 2 Wochen vor dem
Seminartermin möglich. Zu diesem Zeitpunkt entscheiden wir über die geeignete
Seminarraumgröße bzw. bei Seminaren mit nur wenigen Anmeldungen über die
Durchführbarkeit. Sie können sich auch kurzfristig bis wenige Tage vor dem
Seminartermin anmelden, sofern es dann im Seminarraum noch freie Plätze gibt.
Um Ihnen eine frühzeitige Anmeldung zu erleichtern, haben Sie bei uns
die Möglichkeit, noch bis 7 Tage vor dem gebuchten Seminartermin Ihre
Anmeldung ohne Angabe von Gründen kostenlos (per E-Mail) zu stornieren.
Möglichkeiten zur
Anmeldung finden Sie oben und unten auf dieser Webseite.